Ihre Person

Dorothe Zürcher

 

unterrichtet an der Oberstufe in Wettingen und führt Kurse an der PH Luzern durch.

Sie schreibt am liebsten in den Bergen oder in der Nacht. Alle sieben Jahre nimmt sie eine Auszeit und bereist mit ihrem Mann die Welt.

 

Neben publizierten Kurzgeschichten erschien 2014 ihr Romandebüt. Es folgten fünf weitere Romane, sowie ein Hörspiel im Radio SRF. Zudem entwirft und schreibt sie die Geschichten für das Kulturabenteuer Seetal.

Ihre Bücher

Im Schatten der Krone

 

Trotz einer arrangierten Ehe verliebt sich Ulrich von Lenzburg in seine Braut Richenza. Als Richenzas Onkel versucht, den König zu vergiften, ist Ulrich bestürzt. Die Lenzburger bleiben königstreu. Das Paar hält zusammen und führt seine Grafschaft zur Blüte. Doch dann ächtet der König den Papst, dieser verbannt den König. Die alten Fehden reißen wieder auf. Ulrich entscheidet sich für eine Seite - gegen den Willen seiner Frau.

 

Ein Roman von Dorothe Zürcher, der auf wahren Begebenheiten des 11. Jahrhunderts beruht.

 

Juni 2021

Paperback mit Klappen, 354 Seiten

ISBN 978-3-907237-34-2

Die Kulturförderung der Stadt Lenzburg unterstützt die Publikation des ergreifenden historischen Romans "Im Schatten der Krone" von Dorothe Zürcher.


Stabilitas Loci

 

Der Weg der Wiborada

Historischer Roman

 

Als Mädchen weigert sich die adlige Wiborada zu heiraten. Sie flieht ins Kloster St. Gallen zu ihrem Bruder und begibt sich auf eine gefährliche Pilgerreise nach Rom. Dort wird in ihr der Wunsch geweckt, ein religiöses Leben nach dem Vorbild der Mönche im Kloster St. Gallen zu führen - unmöglich für eine Frau im 10. Jahrhundert.

Wiborada sucht ihren eigenen Weg. Von den Geistlichen misstrauisch beäugt, endet sie nur dank ihrer Verhandlungsgabe nicht auf dem Scheiterhaufen. Sie willigt ein, sich in eine Zelle einmauern zu lassen, wo sie ihr Leben ganz der Askese widmen könne. Doch die Mönche haben nicht mit Wiboradas seherischen Fähigkeiten gerechnet.

Ein Roman über eine mutige Frau, die 100 Jahre nach ihrem Tod heiliggesprochen wurde.

 

September 2018

Paperback mit Klappen, 380 S.

ISBN: 978-3-9062407-78-7

Ihre Presse

Stadt-Anzeiger, Lenzburg, 9. Sept. 2021


Buchvernissage auf Schloss Lenzburg, 3. September 2021

Das Interview zum Buch.


Mellinger Bote, 5. Juli 2022


Buchbesprechung Anzeiger Michelsamt, Donnerstag, 1. Juli 2021


Buchbesprechung Aargauer Woche: Dienstag, 29. Juni 2021


Wiborada am Schweizer Fernsehen, Sternstunde Philosophie




St. Galler Tagblatt, 13. Februar 2019

Noch heute fasziniert die Adelige, die sich im zehnten Jahrhundert in St.Gallen einmauern liess und heiliggesprochen wurde. Dorothe Zürcher hat ein Buch über die aussergewöhnliche Frau geschrieben.

(Marion Lohner, 13.02.2019)

 

Drei Jahre hat Dorothe Zürcher an ihrem historischen Roman gearbeitet. (Bild: Hanspeter Schiess)

 

«Herbst, Anno Domini 920, St.Gallen. Wiborada steht an der Mauer, hält sich zurück, sie zu berühren.» Dorothe Zürcher sitzt im Raum für Literatur in der Hauptpost und liest aus ihrem neuen Buch. Es ist ein historischer Roman über das Leben der Heiligen Wiborada, die sich im 10. Jahrhundert in eine Zelle bei der Kirche St. Mangen in St. Gallen einmauern liess. «Die Mauer ist wie ein Mutterleib und ich das Kind darin», trägt die Autorin eine weitere Passage vor.

Zehn Jahre lebte die Adelige als Inkluse und wurde zur viel besuchten Ratgeberin für Herzöge, Pilger und das ganze Volk. Nach einer Vision warnte sie die Mönche vor dem Einfall der Ungarn, worauf das Kloster samt Bibliothek evakuiert wurde. Damit rettete Wiborada, die bei diesem Überfall getötet wurde, den grossen Bestand der kostbaren Bücher und Handschriften. Wiborada wurde als erste Frau vom Papst heiliggesprochen.

 

Autorin pilgert wie Wiborada nach Rom.

«Stabilitas Loci – der Weg der Wiborada» ist das vierte Buch von Dorothe Zürcher. Gleichzeitig ist es ihr erstes Buch ausserhalb des Fantasy-Genres. Die Autorin ist Geschichtslehrerin und lebt in Zürich-Oerlikon. Alle sieben Jahre nimmt sie sich eine Auszeit, um zu schreiben.

Vor der Recherche für das aktuelle Buch hatte Dorothe Zürcher «keine Ahnung», wer die Heilige Wiborada war. «Ich dachte immer, der Name sei ein Wortkonstrukt und hätte etwas mit Weib zu tun», sagt die 45-Jährige und lacht. Als sie mit dem Netzwerk Schreibender Frauen die Frauenbibliothek Wyborada in St. Gallen besuchte, hörte sie erstmals von der Existenz der heutigen Schutzpatronin von Bibliotheken und Bücherfreunden. «Ich war fasziniert von der Lebensgeschichte dieser Frau und fragte mich, weshalb sich jemand einmauern lässt.» Eine Frage, welche die Autorin nicht mehr losliess, und sie begann zu recherchieren.

 

«Mich interessierte, wie viel freier Wille – wenn das zur damaligen Zeit überhaupt möglich war – hinter der Entscheidung der strengen Lebensweise als Asketin und Inkluse steckte.» Bei ihren Nachforschungen stiess die Autorin auf zwei Heiligenlegenden, die kurz nach Wiboradas Tod von zwei Mönchen geschrieben wurden. Eine Antwort auf ihre Fragen fand sie jedoch nur bedingt. «In den Texten wird vieles einfach damit begründet, dass sie eine Heilige ist. Das war mir zu wenig.» Dorothe Zürcher wollte mehr, sie wollte Wiborada in «ihrem Kern erfassen». Dass schon einiges über sie geschrieben worden war, hielt die Autorin nicht von ihrem Vorhaben ab.

Nebst ihrer Recherche in Archiven, den Gesprächen mit Historikern und den Besuchen von damaligen Schauplätzen in St. Gallen und im Thurgau machte sich Dorothe Zürcher auf den Weg nach Rom. So wie Wiborada damals auch mit ihrem Bruder Hitto nach Rom pilgerte. «Die Reise war für Wiborada sehr bedeutend, da sie danach die Einsamkeit suchte.»

 

Parallelen zur heutigen Gesellschaft.

Drei Jahre hat die Autorin an ihrem Buch gearbeitet – und Antworten auf ihre Fragen gefunden. «Zunächst dachte ich, Wiborada suchte innerhalb der Mauern vor allem Schutz. Doch sie wollte ein religiöses Leben führen und wählte diese extreme Form.» Gleichzeitig habe sich gezeigt, dass es damals vor allem Frauen waren, welche sich für diese Lebensform entschieden. «Männer lebten als Asketen vornehmlich im Wald oder sie pilgerten. Das war für Frauen damals zu gefährlich», sagt Dorothe Zürcher, die in Wiboradas Lebensgeschichte Parallelen zur heutigen Gesellschaft sieht. «Viele von uns suchen ebenfalls nach dem Extremen und gehen an ihre Grenzen – einfach auf andere Art und Weise, als es Wiborada damals tat.»